Montag, 3. Februar 2014

Raspberry PI: Tastatur- und Ländereinstellungen einrichten

Der Raspberry-Pi bzw. das debian-Derivat raspbian ist von Haus aus auf Englisch eingestellt. Das ist der größte gemeinsame Nenner im europäischen Raum und somit auch eine gute Starteinstellung. Vielleicht möchte man allerdings mit deutschen Menübezeichnungen in der GUI oder im Terminal lieber arbeiten - sei es aufgrund des Verständnisses oder der Gewohnheit.

Ländereinstellungen mit raspi-config

Hier muss man nur mit root-Rechten das bereits in raspbian implementierte Konfigurationsprogramm raspi-config mittels

sudo raspi-config


aufrufen, um das root-Menü angezeigt zu bekommen. Über dieses Menü erreicht man auch den Punkt 4 Internationalisation Options.

Hier können Sprache, Zeitzone und das Tastaturlayout eingestellt werden. Über die Untermenüpunkte kann man sich relativ einfach leiten lassen und das entsprechende auswählen.

Meine Einstellungen sind momentan:

1 Locale: de_DE.UTF-8 UTF-8    (einzige Auswahl)

Hier sollte man per Leertaste das Sternchen für die Auswahl setzen und das der vorherigen (en_GB.UTF-8 UTF-8) wieder entfernen.


2 Timezone: 

  • Europa 
  • Berlin
3 Change Keyboard Layout
  • Generische PC-Tastatur mit 105 Tasten (Intl) (alternativ ein passendes Layout aus der Auswahl)

SSH-Zugriff mit deutschem Keyboardmapping einstellen

Um auch beim SSH-Zugriff das deutsche UTF-8/105-Tasten-Layout zu erhalten, müsst Ihr noch folgendes im Prompt eingeben:

sudo nano ~/.xsessionrc

Nun kann in der Datei xsessionrc folgender Text eingegeben werden und die Datei mit [STRG]+[O] gespeichert und mit [STRG]+[X] verlassen werden:

setxkbmap de

Nun sollten alle nötigen Einstellungen auf deutsch umgestellt worden sein und das Tastaturlayout sollte zu einer deutschen Standardtastatur passen.

Viel Spaß wünscht Euer PI-rates-Team!

Sonntag, 2. Februar 2014

Raspberry Pi: SSH-Zugriff einrichten

SSH, die Secure Shell, vereinfacht den Zugriff auf konsolengesteuerte Systeme enorm und ist gegenüber telnet erheblich sicherer, da Zugangsdaten z.b. nicht in Plaintext übermittelt werden.
Der SSH-Zugriff ist über zwei unterschiedliche Wege realisierbar.


Möglichkeit 1: raspi-config

Hier muss nur mit root-Rechten das bereits implementierte Konfigurationsprogramm raspi-config mittels

    sudo raspi-config

aufgerufen werden und unter "Advanced"/"Erweitert" SSH per Konsolenmenü aktiviert werden. Nach einem Neustart werden die Änderungen wirksam.





Möglichkeit 2: Einrichtung via Konsolenbefehl


Über den folgenden Befehl wird SSH via Konsole installiert:

    sudo apt-get install ssh

Nun muss noch der SSH-Server nach erfolgreicher Installation gestartet werden:

    sudo /etc/init.d/ssh start

Im Anschluss muss der automatische Start des SSH-Servers beim Systemstart via `update-rc.d`

    sudo update-rc.d ssh defaults

eingerichtet werden. Nun ist der Raspberry SSH-startbereit.


Verbindung zum Raspberry Pi via SSH aufnehmen


Über die Konsoleneingabe ssh user@system gelangt man via ssh auf eine Remote-Konsole. Der Platzhalter "system" kann dabei in Form einer IP-Adresse oder eines Hostnames angegeben werden. In diesem Fall bedeutet das folgende Kombination:

    ssh pi@nugaxpi

Bei DHCP-gesteuerten Umgebungen macht der Aufruf via Hostname und/oder die Einrichtung einer IP-Reservierung im DHCP-Server (meist Router in Heimnetzen) am meisten Sinn, wenn man keine statische Adresse vergeben möchte. Eine Reservierung legt man in einer AVM-FRITZ!Box wie im Schaubild beschrieben an.




Unter Heimnetz ist die Option für die DHCP-IP-Reservierung hinter einem Host versteckt zu finden. Aktiviert man den Haken vor "Diesem Netzwerkgerät immer die gleiche IPv4-Adresse zuweisen.", wird die IP-Adresse für den Client reserviert und ändert sich nicht bei Ablauf des Leases.

Raspberry Pi: Vorbereitungen zum Starten mit raspbian (Mac OS-X-Anleitung)

Hier habe ich einen Auszug aus meinem weiteren Blog Thoughts in Clouds zum Installieren des Betriebssystems raspbian auf der SD-Karte des Pi´s von einem Mac aus. Man muss das Rad ja nicht immer neu erfinden. Den vollständigen Post findet Ihr hier.


Schritt 1: Entpacken und zusammensetzen


Beim Entpacken des Pi´s fallen die kleinen Abmaße und das "Bausatzsystem" sehr ins Auge. Man sieht "seine edelsten Teile" durch das durchsichtige Gehäuse.

Raspberry Pi eingepackt ©2014
by nugaxstruxi
Das Zusammenbauen des Acrylglasgehäuses gestaltete sich etwas schwierig, nachdem alles leicht (!) eingeklickt war, konnte nun die SD-Karte eingesteckt und die Ports mit Kabeln versehen werden: HDMI für den Bildausgang, USB für Tastatur, Maus und eine HDD in Kombination mit einem USB-Hub, RJ-45 für den Netzwerkanschluss und zu guter letzt das 5V-Netzteil via Micro-USB. Wer Sound benötigt, kann diesen entweder per 3,5mm-Kleinklinkenstecker (Stereo, analog) oder digital via HDMI beziehen. Mir war das zur Einrichtung erstmal egal. Aber halt! Die SD-Karte benötigt noch das Image für das Betriebssystem des Winzlings. Ohne OS nix los sozusagen.

Raspberry Pi mit Acrylglasgehäuse vor dem Verbinden der Anschlüsse ©2014 by nugaxstruxi


Schritt 2: Betriebssystem downloaden


Im Downloadbereich der Raspberry Pi Foundation findet Ihr die entsprechenden Images zur Installation. Ich habe mich vorerst für das 2014-01-07-wheezy-raspbian.img entschieden, da es als debian-Abkömmling genügend Spielraum bietet, entsprechende Serverkomponenten bereitzustellen. Pidora basiert auf der Linux-Distribution Fedora, RaspBMC und OpenELEC sind für die Einrichtung als Medienstreamer oder Set-Top-Box auf Basis vonXBMC entwickelt worden. Zum Beispiel als digitalen Sat-Recorder könnte man den Pi mit dem XBMC-Unterbau wunderbar nutzen. Arch ist ebenfalls eine Linux-Distribution, die von der Community auf die ARM-Architektur für den Pi angepasst wurde. RISC OS ist eine eigene, flotte und kompakte Linux-Distribution, die ebenfalls sehr gut an den Pi angepasst wurde.


Schritt 3: Formatieren der SD-Karte


Die SD-karte sollte in FAT-32 formatiert werden, damit der Pi sie problemlos erkennt. Sowohl mit Bordmitteln (Festplattendienstprogramm), als auch mit dem kostenlosen Tool SDFormatter, welches sowohl für Windows (Direktlink), als auch für Mac OS (Direktlink) erhältlich ist, kann man diesen Schritt bewältigen. Der Prozess kann je nach Größe der Speicherkarte und Leistung des Rechners einige Zeit in Anspruch nehmen. Jetzt ist Zeit für einen Kaffee! Aber nicht zu lange brauchen, denn es gibt vor dem nächsten Schritt noch ein ToDo.

Ihr müsst für die folgenden Schritte unter Mac OS X über 

Apfelmenü - Über diesen Mac - Systembericht 

unter dem Punkt Hardware im Unterpunkt Volumes schauen, unter welchem BSD-Namen die Speicherkarte vom Betriebssystem erkannt wurde. Bei mir war es disk2s1.

Schritt 4: Unmounten der SD-Karte nach der erfolgreichen Formatierung


Jetzt geht´s spätestens ins Terminalfenster. Öffnet Euch ein Terminal und gebt folgenden Befehl als sudo, also mit SuperUser-Berechtigungen ein:
sudo diskutil unmount /dev/disk2s1
Damit wird der Mountpoint der SD-Karte entfernt, die Karte selbst allerdings nicht "ausgeworfen". Das ist wichtig, da wir noch wenige Schritte vor uns haben, bis das Image vom Pi aus gestartet werden kann.

Schritt 5: Übertragen des Boot-Images via dd


Achtung! Das Programm dd ist sehr mächtig und kann bei falscher Anwendung erheblichen Schaden anrichten! Da dd auch mit root-Berechtigungen ausgeführt wird, findet keine Abfrage statt, ob der Vorgang durchgeführt werden soll - denn Linux- und Unix-Superuser wissen (hoffentlich), was sie tun, wenn sie es tun.

Nachdem der Mountpoint der SD-Karte entfernt wurde, kann das Beschreiben der SD-Karte mit dem Image des gewählten Betriebssystems beginnen. Hier empfiehlt es sich, einen Ordnerpfad zu wählen, der leicht anzugeben ist (in meinem Fall der Downloads-Ordner des Profils). Im Befehlssatz selbst findet Ihr nun das vorher bereits heruntergeladene Image wieder. Diesen Teil (blau markiert) müsst Ihr entsprechend Eurer Wahl je nach gewähltem Betriebssystem durch den Dateinamen (mit Suffix *.img) ersetzen.
sudo dd if=Downloads/2014-01-07-wheezy-raspbian.img of=/dev/disk2 bs=1m
Je nach Größe des Images und Gesamtgröße der Speicherkarte kann dieser Vorgang mehrere Minuten in Anspruch nehmen. Werdet nicht nervös, wenn ihr keine "Statusmeldungen" von dd über den Fortschritt bekommt, da dd standardmäßig keinen Fortschritt anzeigt. Ihr erkennt an folgenden Ausgaben, dass der Vorgang erfolgreich war (die Werte variieren je nach Speicherkarte und Image).
2825+0 records in2825+0 records out2962227200 bytes transferred in 1402.273640 secs (2112446 bytes/sec)
Danach solltet Ihr wieder zum Eingabeprompt gelangen und der Cursor sollte (bei Standardeinstellungen im Terminal) wieder blinken. Der Eingabeprompt müsste dann ungefähr so aussehen:
hostname:~ user$ 
Damit Ihr die Eingaben, die in der Konsole getätigt werden müssen noch einmal im Zusammenhang seht, folgt hier der Auszug aus dem Terminalfenster.


Last login: Wed Jan 22 19:29:12 on console

apfelkiste:~ nugaxstruxi-usr$ sudo diskutil unmount /dev/disk2s1

WARNING: Improper use of the sudo command could lead to data loss
or the deletion of important system files. Please double-check your
typing when using sudo. Type "man sudo" for more information.
To proceed, enter your password, or type Ctrl-C to abort.

Password:

Volume RASPI on disk2s1 unmounted
apfelkiste:~ nugaxstruxi-usr$ sudo dd if=Downloads/2014-01-07-wheezy-raspbian.img of=/dev/disk2 bs=1m
2825+0 records in
2825+0 records out
2962227200 bytes transferred in 1402.273640 secs (2112446 bytes/sec)
apfelkiste:~ nugaxstruxi-usr$

Schritt 6: Speicherkarte in den Pi und los geht´s!


Nun ist der Pi für die Installation des Betriebssystems bereit. Da die Betriebssysteme sich unterscheiden und keine gängige Aussage über alle Betriebssysteme zu treffen ist, außer "muss installiert werden", endet meine Step-by-Step-Anleitung hier. Ich werden den Pi vermutlich als Owncloud- bzw. Seafile-Host nutzen, um meine Daten selbst zu verschlüsseln und unabhängiger von internationalen Cloud-Diensten zu sein.

Wie verwendet Ihr euren Pi? Als Datenablage â la NAS, als Medienstreamer und Videorecorder im Wohnzimmer, als VPN-Client, als Spielekonsolen-Emulator oder doch als Webserver? Schreibt´s in die Kommentare!

Viel Spaß mit Eurem Raspberry Pi!

Blog: online!

Heute geht der Blog zum Thema Raspberry Pi online. Ihr fragt Euch sicher "Warum denn ein Blog zu dem Thema? Warum wieder ein PI-Blog?". Die Antwort ist einfach:

Zur Dokumentation.

Zwar nutzen wir auch ein internes Wiki zur Dokumentation unserer Arbeiten, Vorhaben und Pläne betreffs Pi-Projekten, dieses Wiki ist momentan allerdings noch nicht multi-User-geeignet, was das Teilen von Inhalten untereinander erheblich erschwert. Da wir das Wissen nicht nur für uns behalten, sondern auch Freunden, Kollegen und weiteren Bekannten zugänglich zu machen, haben wir diesen Blog ins Leben gerufen.

In diesem Blog beschreiben wir nicht alles, was mit einem Raspberry Pi möglich ist, aber dennoch einiges, was wir damit umsetzen wollen oder bereits umgesetzt haben.

Zu den Autoren
Wir (ein Wirtschaftsinformatik-Student und ein Systems-Engineer Networking/Security), befassen uns aus unterschiedlichen Gründen mit dem Raspberry Pi, aber teilen dennoch das Ziel, etwas eigenes zu kreieren, was auf eigener, sparsamer Infrastruktur basiert. Mit den 3,5W Stromverbrauch ist der PI bestens für alle Arten von Hochverfügbarkeitssystemen im Hobbybereich geeignet (Webserver, SVN-Server, File-Server, Print-Server etc.). Im Verbund könnten auch Anwendungen mit höheren Leistungsanforderungen an die Hardware denkbar sein.

Wir sind keine typischen Nerds, die von morgens bis abends vor dem Rechner sitzen und tüfteln, sondern haben beide eine gut gefüllte Freizeit und ein florierendes Arbeitsleben, in dem wir mit dieser Materie wenn nur am Rande in Kontakt kommen. Seid nicht böse, wenn auf eine Frage oder einen Kommentar zu einem Post nicht sofort eine Antwort kommt.

Euer PI-rates-Team